Das brasilianische System der Nota Fiscal Eletrônica (NF-e) gewährleistet eine Echtzeitvalidierung durch SEFAZ (die Steuerbehörde), erhöht die Transparenz und reduziert Betrug. Die elektronische Rechnungsstellung ist für die meisten Unternehmen verpflichtend und wird branchenspezifisch angepasst, etwa für den Einzelhandel (NFC-e) und die Logistik (CT-e).
Einführung der verpflichtenden E-Rechnung in Brasilien

Brasilien stellt auf verpflichtende E-Rechnungen und neue indirekte Steuern um. Das ist geplant:
- 1. September 2023: Kleinstunternehmer (MEIs) mussten auf elektronische Rechnungsstellung umstellen. Sie müssen Rechnungen im standardisierten Format wie NF-e (für Waren) oder NFS-e (für Dienstleistungen) ausstellen.
- September–Oktober 2025: Nationale Testphase beginnt. Unternehmen können sich mit den neuen Steuersystemen CBS (Steuer auf Waren und Dienstleistungen) und IBS (Mehrwertsteuer) vertraut machen und integrieren.
- November–Dezember 2025: Die neuen Steuerplattformen gehen live. Unternehmen nutzen diese Zeit, um technische Einstellungen abzuschließen, Personal zu schulen und die Einhaltung sicherzustellen.
- 1. Januar 2026: Die Einhaltung von CBS und IBS wird für alle Unternehmen verpflichtend. Ziel ist die vollständige Digitalisierung und Vereinfachung der indirekten Steuerberichterstattung.
Wer muss in Brasilien E-Rechnungen ausstellen?
Die elektronische Rechnungsstellung ist vorgeschrieben für:
- B2B- und B2C-Transaktionen: Die meisten Unternehmen müssen XML-basierte E-Rechnungen erstellen, die von SEFAZ validiert werden.
- Einzelhandel und Logistik: Pflichtformate NFC-e (Einzelhandel) und CT-e (Fracht).
- MEIs: Seit September 2023 zur E-Rechnung verpflichtet.
- Nicht ansässige Unternehmen: Mögliche Verpflichtung zur E-Rechnung ab 2026.
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E-Rechnung vs. E-Billing
| Aspekt |
E-Rechnung |
E-Billing |
| Zweck |
Steuerkonformität,
SEFAZ-Validierung |
Rechnungs- und
Zahlungsmanagement |
| Format |
NF-e, NFS-e, CT-e |
Informell, nicht von SEFAZ validiert |
| Verwendung |
Pflicht für B2B- und
B2G-Transaktionen |
Kundenbeziehung
und Archivierung |
| Archivierung |
Pflicht für
mindestens 5 Jahre |
Nicht erforderlich
für gesetzliche Zwecke |
In Brasilien ist die E-Rechnung gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere bei Ausstellung von NF-e, während E-Billing vor allem dem Kundenmanagement dient und nicht gesetzlich reguliert ist.
Wesentliche Merkmale der brasilianischen E-Rechnung
- Echtzeitvalidierung: SEFAZ prüft XML-Rechnungen vor Abschluss der Transaktion.
- Autorisierungscode: Wird nach Validierung von SEFAZ vergeben, um Konformität zu garantieren.
- Steuerberichterstattung: Erleichtert Steuerprüfungen durch detaillierte Angaben zu
Waren/Dienstleistungen, Steuern (ICMS, IPI, PIS/COFINS) und Transportdaten für
Logistik.
Dateninhalte der E-Rechnung
Brasilianische E-Rechnungen enthalten alle steuerlich relevanten Angaben:
- Steuer-Identifikationsnummern von Käufer und Verkäufer.
- Detaillierte Beschreibung der Waren oder Dienstleistungen, Mengen und Preise.
- Geltende Steuern wie ICMS (Warenverkehrsteuer), IPI (Steuer auf Industriegüter) und PIS/COFINS (Sozialabgaben).
- Transportinformationen (für logistikbezogene Rechnungen). Der umfassende Datensatz erleichtert die Steuererklärung und Prüfung durch SEFAZ.
E-Rechnung je nach Transaktionstyp
- B2B: NF-e gewährleistet SEFAZ-Konformität durch Validierung in Echtzeit und digitale Signatur. Archivierungspflicht: 5 Jahre.
- B2C: NFC-e ist mit Kassensystemen integriert für reibungslose POS-Transaktionen.
- B2G: Strenge NF-e-Konformität für Transparenz bei öffentlichen Aufträgen.
Strafen bei Nichteinhaltung
Verstöße gegen die E-Rechnungsvorschriften in Brasilien können folgende Folgen haben:
- Bußgelder: 100 € – 5.000 € pro Rechnung.
- Betriebsrisiken: Geschäftsaussetzung, nachträgliche Steuerstrafen.
- Rechtliche Risiken: Wiederholte Verstöße können zu Reputationsverlust und zivil- oder strafrechtlichen Konsequenzen führen.
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